Der Germanische Bärenhund – Eine alte Hunderasse?

Germanischer Bärenhund

Inhaltsverzeichnis

Ausgesprochen kräftig und groß zeigt sich der Germanische Bärenhund. Diese Hunderasse gilt formell als ausgestorben. Seit den 1990er Jahren befindet sie sich durch verschiedene Züchtungen aber im Prozess einer Auferstehung. Die gezüchteten Germanischen Bärenhunde können recht unterschiedlich aussehen.

So familienfreundlich ist der Germanische Bärenhund

Wenn Sie den Riesen in die eigene Familie aufnehmen möchten, dann interessieren Sie sich bestimmt auch für die Charaktereigenschaften des Bärenhundes. Diese sind aufgrund der unterschiedlichen Züchtungen gar nicht so einfach zu definieren.

Viele Züchtungen basieren im Kern auf dem Bernhardiner. Das ist dann auch eine gute Grundlage für ein freundliches Wesen mit einer vergleichsweise hohen Reizschwelle. Es gibt auch Kreuzungen auf der Basis von Kangals und Kaukasischen Owtscharkas. Das können dann Bärenhunde sein, die sich als wehrhafte Herdenschützer erweisen.

Richten Sie sich also darauf ein, dass der Germanische Bärenhund – je nach Züchtung – eine Überraschungstüte sein kann. Ein Hund für Anfänger ist dieser Vierbeiner in aller Regel nicht.

Etwas Geschichtsunterricht

Die Neuzüchtung des Germanischen Bärenhunds beginnt in den 1990er Jahren. Grundlage dieser Zucht waren Bernhardiner und weiße Hirtenhunde. Das Ergebnis dieser Bemühungen war ein großer Hund, der ein wenig an den Leonberger erinnert. Der ursprüngliche Bärenhund begleitete die Germanen zur Zeit der Völkerwanderung.

Obwohl die Germanen zu dieser Zeit tatsächlich Hunde züchteten, ist der historische Wert des klassischen Bärenhundes umstritten. Hunde hatten bei den Germanen einen gewissen sozialen Stellenwert. Aus vorgeschichtlicher Zeit sind sogar Hundegräber dokumentiert.

Auch in den Gesetzeswerken sind die Vierbeiner entsprechend berücksichtigt. Das Lex Bajuvariorum enthält ganze 22 Paragraphen speziell für den Hund. Hierin sind auch verschiedene Hunderassen explizit beschrieben. Der Germanische Bärenhund fehlt.

Der Germanische Bärenhund als Hunderasse

Der Erstzüchter Carsten Kieback ist auch der Gründer des Vereins „Erstzüchterverein Germanische Bärenhunde e. V.“, gegründet im Jahre 1995. Dieser Verein hat auch den Standard der Bärenhunde gesetzt. Dabei werden Neufundländer, Leonberger, Kaukase, Kangal und Kuvasz für die Zucht ausgeschlossen.

Welche andere Hunderassen in die Zucht einbezogen werden, wird kontrovers diskutiert. Tatsächlich gibt es recht vielfältige Züchtungen, die als Germanische Bärenhunde bezeichnet werden. Entsprechend ist dieser Riese beim Verein für das Deutsche Hundewesen nicht anerkannt. Das gilt auch für den Fédération Cynologique Internationale.

Ist das der richtige Hund für mich?

Die Anschaffung eines Germanischen Bärenhundes sollte keine spontane Entscheidung sein. Der Hundehalter muss sich darüber im Klaren sein, dass er einen sehr großen und kräftigen Hund in die Familie aufnimmt. Das ist kein Tier für eine kleine Großstadtwohnung. Es braucht schon etwas Kraft, das Tier zu führen und zu erziehen.

Lassen Sie sich beim Züchter den Stammbaum des Tiers zeigen. Achten Sie darauf, dass keine Herdenschutzhunde im Stammbaum zu finden sind. Ansonsten kann die Erziehung zu einer regelrechten Herausforderung werden. In manchen Ortschaften kann der Germanische Bärenhund auch als Listenhund geführt werden.

Auf keinen Fall gehört der Bären-Riese in die Hand von körperlich oder mental labilen Menschen. Der Bärenhund freut sich über ein Domizil mit einem großen Garten.

 

DIE NEUHEIT FÜR HUNDEBESITZER – Das könnte Sie auch interessieren: Anti-Haar Hundedecken

Über den Autor

2 Kommentare zu „Der Germanische Bärenhund – Eine alte Hunderasse?“

  1. Hallo,
    nur eine Ergäzung zum Artikel:
    Wenn sich der Züchter an den Rassestandard hält, der beim Erstzüchterverein Germanischer Bärenhunde e.V. und beim
    „Der Deutscher Rassehunde Club e.V. (DRC)“ einem kleineren nationalen und internationalen Dachverband für die Rassehundezucht (der den Germanischen Bärenhund 1994 als eigenständige Rasse anerkannt hat), hinterlegt ist, minimiert sich das Überraschungsrisiko.
    Da der Erstzüchter zu den Ursprungsrassen folgendes angibt: „…Bis es in den 80 Jahren des 20.Jahrhunderts zu einem Fehlwurf zwischen Bernhardiner und Hütehund(*) kam…“ ist im Germanischen Bärenhund auf jeden Fall ein Herdenschutzhund im Stammbaum und damit ein mehr oder weniger ausgeprägter Schutztrieb.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen