Artgerechte Beschäftigung mit Hunden – 4 Übungen für zu Hause

artgerechte Beschäftigung

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Keine Frage: Auch ein Hund braucht Beschäftigung. Er kann natürlich auch den ganzen Tag auf dem Sofa oder seinem Hundekissen liegen und warten, wie die Zeit vergeht. So wie manche Zweibeiner das auch machen. Aber auf diese Weise werden weder die Sinne des Hundes beschäftigt, noch kommt das seinem Naturell entgegen. Die tägliche Gassi-Tour ist obligatorisch und wer selbst gerne auf die Wanderschaft geht, kann auf diese Weise schon sehr viel Zeit mit seinem Vierbeiner verbringen. Doch da geht noch mehr. In diesem Artikel lernen Sie 4 Tipps für die Artgerechte Beschäftigung mit Hunden kennen.

 

Ihr Hund braucht Beschäftigung

 

Früher wurden Hunde ausschließlich für spezifische Aufgaben angeschafft und hatten klar definierte Berufe. Zum Beispiel halfen Hütehunde Landwirten dabei, ihre Herden zu hüten, während Jagdhunde ihre Besitzer bei der Jagd begleiteten und Herdenschutzhunde für die Sicherheit von Herden und Höfen sorgten. Heutzutage halten wir Hunde aus anderen Gründen, wie beispielsweise aus Tierliebe oder um ihnen ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Viele Hunde sind zufrieden mit täglichen Spaziergängen, aber einige benötigen mehr Beschäftigung. Wenn Gassigänge kürzer ausfallen oder ganz ausbleiben, kann es passieren, dass Ihr Hund sich langweilt und auf dumme Gedanken kommt, ähnlich wie kleine Kinder. Es ist wichtig, dass Hunde artgerecht beschäftigt werden, damit sie glücklich und ausgeglichen sind.

 

Artgerechte Beschäftigung ist nicht nur körperliche Beschäftigung

 

Oftmals wird die Beschäftigung mit Hunden auf körperliche Auslastung reduziert. Joggen oder Radfahren sind schöne Aktivitäten für sportliche Hunde, aber sie fordern nicht ihren Geist. Hast du dich schon einmal gewundert, warum dein Hund nach einer langen Fahrradtour nach einer Stunde Schlaf bereit für neue Abenteuer ist, während du dich den restlichen Tag ausruhen musstest? Das liegt daran, dass reine körperliche Betätigung deinen Hund körperlich fordert, aber nicht geistig herausfordert. Deshalb ist es wichtig, Kopfarbeit in das Training deines Hundes einzubeziehen.

 

Welche Beschäftigung ist artgerecht?

 

Jeder Hund hat unterschiedliche Anforderungen an Beschäftigung und Auslastung, abhängig von Faktoren wie Rasse, Alter und Lebensumständen. Im Durchschnitt benötigen Hunde etwa zwei Stunden täglich für Bewegung und Beschäftigung. Unter Beschäftigung fallen Aktivitäten, die den Alltag des Hundes unterbrechen, wie z.B. Spaziergänge an neuen Orten, der Besuch einer Hundeschule oder die Teilnahme an Hundesportarten, aber auch Spielen oder besondere Ausflüge. Da jeder Hund einzigartig ist, sieht auch seine artgerechte Beschäftigung anders aus. Die Bedürfnisse eines Jagdhundes unterscheiden sich von denen eines Hütehundes. Ein Hund, der Angst vor Wasser hat, wird sich nicht so sehr über ein Apportiertraining im Wasser freuen wie die meisten Labradore.

 

Finden Sie heraus, welche Beschäftigung zu Ihrem Hund passt

 

Noch wichtiger als die Hunderasse sind die individuellen Vorlieben Ihres Vierbeiners. Sie selbst kennen Ihren Hund am besten. Das sollten Sie jedenfalls. Mag er gerne schnüffeln? Ist er aktiv oder eher faul? Ist Ihr Hund lieber mit Menschen oder mit anderen Hunden zusammen? Kann er sich gut konzentrieren, auch wenn er abgelenkt wird? Beobachtet er gerne seine Umgebung? Das sind Fragestellungen, die Ihnen dabei helfen können, richtig einzuschätzen, welche Aktivität zu Ihrer Fellnase passt. Es ist wichtig, Ihren Hund niemals zu überfordern. Wenn er Angst vor anderen Hunden hat, sollten Sie ihn nicht zum Agility-Training auf einen Hundeplatz bringen. Wenn Ihr Hund Schwierigkeiten hat, sich zu konzentrieren, sollten Sie keine Tricks in einer belebten Stadt einüben, sondern ein ruhigeres Umfeld suchen.

 

5 Übungen für zu Hause

 

Beim Ausflug in den Wald bieten sich viele spannende Herausforderungen für eine artgerechte Beschäftigung Ihres Hundes. Aber wie sieht das zu Hause aus? Auch hier bieten sich eine Vielzahl an interessanten Aktivitäten an, die dem Bedürfnis Ihres Hundes nach Bewegung entgegenkommen, aber auch seinen Verstand schulen.

 

1. Auf Kommando bellen

 

Eine nützliche Übung, um übermäßiges Bellen zu kontrollieren, besteht darin, den Hund zunächst zum Bellen zu ermutigen. Stellen Sie sich vor den Hund und halten Sie einen Leckerbissen in der Hand, an dem Sie schnuppern. Irgendwann wird der Hund anfangen zu bellen, um den Leckerbissen zu bekommen. Lassen Sie ihn ein paar Mal bellen, bevor Sie einen Finger vor den Mund legen, „Pssst“ wispern und den Leckerbissen geben, sobald er aufhört zu bellen. Wiederholen Sie das einige Male und geben Sie jedes Mal gleichzeitig mit dem „Pssst“ das Leckerli, wenn der Hund aufhört zu bellen. Dann versuchen Sie, den Hund beim Bellen ohne ersichtlichen Grund zu stoppen. Wenn es klappt, belohnen Sie den Hund großzügig.

 

2. Zeig mir den Gegenstand

 

Eine einfache Übung, um Ihren Hund dazu zu bringen, Fundstücke anzuzeigen, ist folgende: Gehe in der Wohnung auf und ab und lasse in Sichtweite deines Hundes einen Handschuh, Ihren Geldbeutel oder ein anderes Objekt fallen, das Sie häufig in Händen halten. Ihr Hund wird sofort mit seiner Nase kontrollieren, was da liegt. Bestätigen Sie dieses Verhalten mit einem Lob und einem „Sitz“-Signal. Nach einigen Wiederholungen können Sie das Signal „Zeig’s mir“ zwischen dem Verlieren des Objekts und dem Absitzen und der Schnauzen-Berührung einführen. So lernt Ihr Hund schnell und einfach, Fundstücke anzuzeigen, ohne sie zu packen und zu zerbeißen.

 

3. Heb ihn auf!

 

Sie können das Signal „Heb’s auf“ separat oder als Fortsetzung der „Zeig’s mir“-Übung trainieren. Hierfür benötigen Sie einen Kochlöffel, einen Spazierstock oder ein Target. Zunächst zeigen Sie auf ein Spielzeug Ihres Hundes, das er daraufhin aufnehmen wird, sobald er das Signal „Heb’s auf“ hört. Belohnen Sie ihn dafür mit Lob und Leckerlis. Sobald er das Kommando versteht, können Sie ihm beibringen, auch andere Gegenstände, wie Taschentücher oder Kleidungsstücke aufzuheben. Metallische Gegenstände wie Autoschlüssel stellen eine höhere Schwierigkeit dar.

 

4. Imitiere mich!

 

Sie können Ihrem Hund die Übung „Pfote geben“ beibringen, indem Sie Ihren Arm in seine Richtung ausstrecken. Da er das Signal kennt, wird er automatisch seine Pfote in Ihre Hand legen. Achten Sie darauf, ihn zu loben, sobald er dies tut. Wiederholen Sie die Übung auch mit dem anderen Arm, damit er auch die andere Pfote gibt. Wenn Sie sich hinlegen, können Sie ausprobieren, ob er auch dann seine Pfote gibt. Sie brauchen dabei nicht zu sprechen, da die meisten Hunde lernen, Ihnen zu imitieren. Es erfordert jedoch Geduld und Zeit, bis ein Hund Ihnen vollständig folgt, indem er sich z.B. mit Ihnen im Kreis dreht.

 

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