Es gibt viele Grunde, warum ein Hund mal nicht auf seinen Hundehalter hören will. Vielleicht gehen während des Spaziergangs im Wald gerade Dinge vor sich, die gemäß seiner Instinkte wichtiger sind als die Worte seines Herren. Oder er hat im Verlauf seiner Erziehung gelernt, dass es in gewissen Situationen vorteilhaft für ihn ist, nicht zu hören. Oder ist mein Hund ganz einfach taub.
Taub, aber nicht ungehorsam
Es ist anfangs gar nicht so einfach Taubheit und Ungehorsam voneinander zu unterscheiden. In beiden Fällen reagiert der Hund nicht auf Ihre verbalen Anweisungen. Er hört nicht darauf, wenn Sie ihn rufen. Oder er verschläft sogar seine Essenszeit. Und wenn es an der Tür klingelt, dann bleibt die aufgeregte Reaktion völlig aus. All dies könnten Anzeichen dafür sein, dass Ihr Hund taub geworden ist.
Sie können testen, ob der Hund taub ist
Erste Tests auf Taubheit können Sie selbst durchführen und das Gehör des Hundes, das sonst immer sehr gut ist, auf die Probe stellen. Entlocken Sie Ihrem Hund mit eindeutigen Geräuschen eine Reaktion. So etwa mit dem Klatschen Ihrer Hände.
Achten Sie darauf, dass Ihr Hund Ihre Hände bei dem Test nicht sehen kann. Bleibt die Reaktion aus, so kann das zwei Gründe haben: Entweder verfügt Ihr Hund über eine Mentalität, die ihn praktisch nicht erschrecken lässt oder sein Gehör hat erheblich nachgelassen.
Sie können diesen Test auch mit Rufen oder mit Pfiffen durchführen. Ihr Hund hat in der Vergangenheit immer auf die Türglocke reagiert? Klingeln Sie einmal selbst an der Tür, Sie werden den Unterschied bemerken.
Die anderen Sinne
Wenn Ihr Hund unter Taubheit leidet, dann kann er zu einem Meister darin werden, diesen Makel durch seine anderen Sinne auszugleichen. Das betrifft auch die oben aufgeführten Tests. So ist Ihr Hund durchaus dazu in der Lage, das Klatschen Ihrer Hände durch den Luftzug wahrzunehmen.
Er wird womöglich mit seiner gewohnten Reaktion darauf antworten, auch wenn er das Klatschen nicht gesehen hat. Er kann auch leichte Erschütterungen gut spüren. So kann es also sein, dass Ihr Hund zwar taub ist, Sie aber mit seinen gewohnten Reaktionen täuscht. Das ist natürlich kein böser Vorsatz. Ihr Hund versucht lediglich, die Taubheit durch seine anderen Möglichkeiten auszugleichen. Machen Sie die Tests deshalb aus einer ausreichenden Entfernung.
So dass der Hund Sie weder riechen, noch sehen kann. Auf der anderen Seite ist es auch nicht immer ein Zeichen von Taubheit, wenn Ihr Hund nicht reagiert. Hierfür kann es vielfältige Gründe geben. Es kann sich lohnen, die Tests mehrfach in unterschiedlichen Varianten zu wiederholen.
Die Untersuchung beim Tierarzt
Wenn sich der Verdacht der Taubheit verfestigt, dann ist der nächste Schritt der Gang zum Tierarzt. Dieser kann eine audiometrische Untersuchung mit dem Vierbeiner durchführen. Hierbei kann festgestellt werden, welche Lautstärken und Frequenzen der Hund noch hören kann.
Am Ende wird ein entsprechendes Gutachten erstellt, das Klarheit über das Hörvermögen des Hundes bietet. Da sich die Wahrnehmung des Hundes auf vielfältige Sinne stützt, können Sie auch mit einem tauben Hund gut zusammenleben.
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